Lampenfieber – Bedrohung oder Chance?

Was ist Lampenfieber?
Lampenfieber ist eine der am weitesten verbreiteten Ängste. Es gehört medizinisch zu den Phobien, genauer zu den sozialen Phobien. Dahinter steckt die Angst sich vor Menschen zu zeigen: sich zu blamieren, lächerlich zu machen, den Faden zu verlieren, etwas Falsches zu sagen und ganz allgemein die Angst vor dem Versagen. Lampenfieber äußert sich in allerlei Symptomen wie Unruhezuständen, Schweißausbrüchen, Verspannungen, der Veränderung der Stimme (Piepsstimme, Stimme versagt), Magenschmerzen, Denkblockaden, Erröten u.v.a. Jeder Betroffene hat in der Regel seine persönlichen und wiederkerenden Symptome.

Wer ist von Lampenfieber betroffen?
Lampenfieber kann alle betreffen, die vor Menschen auftreten, insbesondere Redner, Sänger und Schauspieler. Manche leiden so sehr darunter, dass sie sich dadurch in ihrer Berufsausübung bedroht fühlen. Es gibt sogar in der Uniklinik Bonn seit 2010 eine Lampenfieberambulanz. Hier wird eine spezielle Therapie für Berufsmusiker durchgeführt, in deren Verlauf die Grundmuster der individuellen Ängste der Betroffenen erforscht und behandelt werden.
Wie erfahren auch immer ein Reder oder Performer sein mag, niemand ist vollständig gegen Lampenfieber gefeit, z.B. in einer plötzlich veränderten Vortragssituation: Es sitzen Freunde im Publikum, eine TV- oder Video-Aufnahme findet statt etc.

Die subjektive Wahrnehmung von Lampenfieber
Meistens beklagen sich die Menschen über Lampenfieber. Es gibt aber auch die gute Seite davon: Lampenfieber versetzt schlagartig in einen hochkonzentrierten, hellwachen Zustand und mobilisiert alle Kräfte in einem (Sympathikus).
Ist Lampenfieber also eine gute Voraussetzung für eine gelungene Rede? Das kommt darauf an, wie ich intern mit mir selbst darüber kommuniziere, also was ich darüber denke und wie ich es bewerte.
Angenommen, ich stehe vom Stuhl auf um nach vorne zu gehen und meine Rede zu halten und bemerke in diesem Moment, das mein Herz stark zu klopfen beginnt. Dann habe ich mehrere Möglichkeiten der Wahrnehmung, im Folgenden schildere ich beispielhaft zwei mögliche Kommunikationsmuster:
1. „Super! Mein Herz schlägt, also bin ich lebendig. Spannend, jetzt diese Rede zu halten vor soviel interessiertem Publikum. Klasse, ich habe Lampenfieber, ich lebe und halte eine lebendig Rede! Und ich habe was zu sagen und hier ist ein freundliches Publikum, das darauf brennt, mir zuzuhören.“ oder 2. „Hilfe! Ich bin aufgeregt. Wie schrecklich. Hoffentlich versagt mir die Stimme nicht und verliere nicht den Faden. Bestimmt kann ich nicht damit umgehen, wenn mich gleich alle anschauen. Hoffentlich werde ich den Erwartungen gerecht.“
Im ersten Fall werde ich wahrscheinlich in dem Moment, wo ich vorne stehe, das Lampenfieber bereits vergessen haben und eine sehr gute Rede halten. Im zweiten Falle sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Dies erklärt sich sicherlich von selbst: Wenn ich ängstllich denke, ziehe ich das an, was ich befürchte. Wenn ich dagegen das Lampenfieber willkommen heiße, wird es mir eher nützlich sein als dass es mir schadet.

Abhilfe bei Lampenfieber
Aus dem oben Gesagten folgt, dass die Veränderung der Wahrnehmung und der inneren Kommunikation sehr wichtig für einem positiven, angstfreien Umgang mit dem Lampenfieber ist. Zusätzlich empfehle ich, sich einen „Werkzeugkasten“ mit Erste-Hilfe-Maßnahmen zurecht zu legen, falls es plötzlich und unverhofft zu aufregend wird. Solche Erste-Hilfe-Maßnahmen sind spezielle Verhaltensweisen und Körperübungen und auch eine dezidierte und angemessene Vorbereitung auf die Vortragssituation.
Es gibt noch weitere Themen und Aspekte im Zusammenhang mit Lampenfieber: Z.B. Selbstvertrauen, sich der Situation stellen und anderes mehr. All das sind Bestandteile des Programms meines Lampenfiebertrainings, das aus einem Basisworkshop und einem Aufbau-Seminar besteht. Interessiert? Der nächste Termin findet sich hier.

Anmerkung
Meine Angebote zum Thema Lampenfieber sind keine Psychotherapie, sondern Persönlichkeitstrainings. Sie können bzw. sollen keine ggf. erforderliche ärztliche Behandlung oder eine u.U. notwendige Psychotherapie ersetzen.

Copyright 2011 Alex Bannes