In der Vergangenheit wurde viel in Büchern über die Macht der Gedanken geschrieben und in Seminaren darüber gesprochen. Oft in dem Sinne, dass es wichtig sei, positiv zu denken, weil wir durch unsere Gedanken unsere Realität erschaffen. In Veröffentlichungen zu positivem Denken, dem Gesetz der Resonanz / der Anziehung und Ähnlichem spielt das eine große Rolle. Auch in bestimmenden Therapieformen, wie z.B. der kognitiven Verhaltenstherapie, geht man davon aus, dass Gedanken Emotionen hervorbringen, die wiederum bestimmen, wie wir handeln.
In der Konsequenz wird empfohlen, unsere Gedanken positiv zu gestalten und zu kontrollieren, damit wir eine Geisteshaltung entwickeln, die auch das hervorbringen kann, was wir uns wünschen und nicht das Gegenteil. Es wird nicht selten darauf hingewiesen, dass sich Gedanken leichter manifestieren, wenn sie von entsprechenden Gefühlen getragen werden. Soweit so gut.
Der Kampf gegen die Gedanken
Ich kenne viele Menschen, einschließlich mich selbst, die jahrelang gläubig Affirmationen (positive Bekräftigungsformeln) verwendet haben, die sich redlich bemüht haben „positiv“ zu denken. Dennoch schien weiterhin die Übermacht der Gedanken ungebrochen zu sein, besonders dann, wenn sie nicht erwünscht waren. Ein Kampf gegen Windmühlen?
Seit vielen Jahren unterstütze ich als Trainer und Coach Menschen, die z.B. einen übermächtigen inneren Kritiker in sich haben, der sie ständig im inneren Dialog (Gedanken) niedermacht oder die ganz einfach von ihren Gedanken gequält werden, weil sie fast immer am „Plappern“ sind, z.B. auch abends, wenn sie im Bett liegen und überhaupt nicht zur Ruhe kommen. Stattdessen springen die Gedanken im Kopf herum wie die berühmten Käfig-Affen und verhindern oft das Einschlafen.
Die Macht der Gedanken oder die Macht der Gefühle?
Ich bin im Laufe der Jahre ein bisschen vorsichtig dabei geworden, propagierte Lösungen und damit auch die sogenannten geistigen Gesetze aus der Selbsthilfe-Literatur für die objektive Wahrheit zu halten. Natürlich gibt es Menschen, denen diese Ansätze, zumindest zeitweise, weiterhelfen können. Dafür sind sie nützlich. Ich habe an mir selbst und Menschen, die ich ein Stück auf ihrem Weg begleiten darf, Folgendes beobachtet:
- Die Macht der Gefühle ist viel stärker als die Macht der Gedanken. Sie wirkt unmittelbar und nachhaltig.
- Wer seinen Körper in der Bewegung mehr spüren lernt, und damit die eigene Lebendigkeit und Lebensfreude, kann viel leichter Gefühle entwickeln und die Energie verlagert sich vom Denken auf das Fühlen. Ist diese Erfahrung intensiv, schweigen die Gedanken sogar. Es entsteht etwas, was viele als „inneren Frieden“ bezeichnen.
- Gedanken sind durch Kontrollieren und Bekämpfen auf lange Sicht einfach nicht zu bändigen. Die ist wie gesagt keine absolute Wahrheit, sondern eine subjektive Erfahrung vieler Menschen.
- Paradoxerweise hören die Gedanken auch dann manchmal auf, uns zu quälen, wenn man sie einfach bedingungslos zulässt. Probieren sie doch mal in einer solchen Situation zu sagen: „Gedanken, ich mag euch zwar nicht, doch ich lasse euch jetzt in diesem Moment zu. Macht jetzt mit mir, was ihr wollt“. Und seien sie gespannt, was dann geschieht. Oft sind die Gedanken (oder der Teil in uns, der sie hervorbringt) verblüfft und es entsteht Ruhe im Kopf. Dass muss nicht sein, kann allerdings sein.
Das Geheimnis des inneren Dialoges
Spannender als die „schlichten“ Gedanken finde ich das Phänomen des inneren Dialoges. Also den gesamten Fluss der Gedanken, der ausdrückt, wie ich mit mir umgehe. Wenn ich ihn beobachte und lerne, alte Gewohnheiten durch neue zu ersetzen, können sich uralte destruktive Muster, z.B. solche, mit denen ich mich unter Druck setze, ändern. Statt zu sagen „ich muss jetzt dies und das tun“, lohnt es sich zu lernen, „ich kann“ oder „ich werde dies und das tun“. Dies bewirkt ein Empfinden dafür, dass ich Schöpfer/in meines Lebens und nicht Opfer bin. Statt über meine „Fehler“ nachzudenken, empfehle ich, diese Punkte eher als „Veredelungspotenzial“ oder „Verbesserungspotenzial“ zu sehen. Den inneren Dialog durch phantasievolle und förderliche Neu-Kreationen anzureichen, kann hilfreich sein.
Lebensfreude ist der Schlüssel
Eine optimale Möglichkeit, in eine lebensbejahende innere Haltung zu gelangen, stellt für mich das Betonen der Freude dar. Wenn Sie einen Weg finden, den vier Elemente der Lebensfreude (Lachen, Tanzen, Spielen und Singen) einen Platz im eigenen Leben zu geben, verändern sich die Gedanken –unter vielem Anderen – ganz von selbst. Das ist jedenfalls meine Erfahrung mit mir selbst und anderen Menschen. Wie gesagt: Motion creates emotion (durch Bewegung entstehen Gefühle) und diese wiederum prägen die Qualität der Gedanken.
Impulse für eine Veränderung
In einem Einzel-Coaching, einem Workshop oder regelmäßige Lachyoga-Praxis können Sie Impulse bekommen, die zu einem veränderten inneren Dialog und langfristig zu einem erweiterten Selbstbild führen. Das unterstützt Sie dabei, Ihr Potenzial besser entfalten und leben zu können, sich nicht nur erfolgreich sondern vor allem glücklich und erfüllt zu fühlen.
Wenn Sie sich davon angesprochen fühlen, nehmen Sie gerne direkt Kontakt mit mir auf.
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