Folge deiner Intuition

Wäre es nicht großartig, sich viele Antworten selbst zu geben, ohne lange darüber nachzudenken oder andere um Rat fragen zu müssen?
Die gute Nachricht ist: Unsere Intuition kann uns sehr viele Fragen beantworten. Sie kann es nicht nur, sie tut es auch und wir brauchen nur auf sie zu hören. Es geht darum, ihr mehr Beachtung schenken.

Was ist Intuition und wofür ist sie gut?

Das Wort Intuition kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „innere Schau, Betrachtung, in mich hineinschauen“. Schaut man in ein Lexikon, so wird Intuition allgemein als unmittelbare Erkenntnis oder Eingebung definiert, die nichts mit dem reflektierenden, logischen Denken zu tun hat.
Auf das alltägliche Leben bezogen ist ein intuitiver Mensch jemand, der ein gutes „Bauchgefühl“ hat, der Ideen und Erkenntnisse hat. Sie kommen von irgendwo her und sind plötzlich einfach da. Anders ausgedrückt hören intuitive Menschen in wichtigen Fragen auf ihr Herz bzw. folgen ihrem Bauchgefühl.

Beispiele aus dem täglichen Leben

Die gute Nachricht ist: wir haben alle bereits die Erfahrung gemacht, intuitiv zu sein. Wer hat noch nicht das Gefühl gehabt, dass gleich etwas geschieht und dann ist es genau so eingetreten? Z.B. dass jemand gleich anrufen wird und dann klingelt das Telefon auch und genau die Person, an die ich gerade gedacht habe ist dran. Oder die Erfahrung, plötzlich zu wissen, dass es gut ist, etwas Bestimmtes zu tun oder auch nicht zu tun. Das können ganze Kleinigkeiten sein, z.B. an welcher Kasse im Supermarkt ich mich anstelle oder was ich als nächsten Arbeitsschritt bei der Erledigung einer Aufgabe mache. Manchmal folgen wir solchen „Eingebungen“ nicht, sondern einem ursprünglichen Plan oder einer Gewohnheit. Möglicherweise bedauern wir es hinterher, nicht unserem Gefühl, das aus intuitivem Wissen in die richtige Richtung ging, gefolgt zu sein.

Jeder ist intuitiv

Tatsache ist: wir sind alle intuitiv und es gibt einfache Möglichkeiten, die intuitive Seite in uns zu fördern bzw. ihr mehr Raum im Leben einzuräumen:

  • Werde dir bewusst dass du intuitiv bist, indem du dich an Erlebnisse erinnerst, wo du „Eingebungen“ hattest
  • Triff die Entscheidung, deiner Intuition zu folgen
  • Frage bei unterschiedlichen Anlässen dein Herz / deinen Bauch, was du am besten tun kannst / welches eine sinnvolle Entscheidung ist
  • Vertraue deinem Gefühl

Wer sich nicht für intuitiv hält, ist jemand, der ein Werkzeug hat, es jedoch nicht weiß. Wenn du beginnst, es zu benutzen, dann wirst du merken, dass es funktioniert.

Ist der Verstand, das logische Denken, überflüssig?

Nein, natürlich nicht. du solltest deinen Verstand weiterhin benutzen und auch nicht gegen ihn leben. Ich bin der Überzeugung, dass unser Denkwerkzeug extrem nützlich und wertvoll ist. In vielen Situationen ist der gesunde Menschenverstand sogar der allerbeste Ratgeber: Wenn es draußen regnet, sagt der gesunde Menschenverstand: Nimm einen Schirm mit. Und wenn das Auto liegen bleibt: Rufe den Abschleppdienst. Für diese und vergleichbar klare Dinge brauchst du die Intuition erstmal nicht.
Wenn du aber wissen möchtest, wann es aufhört du regnen, kannst du statt der Wetter-App auch noch deine Intuition fragen. Auch wenn du wissen möchtest, wie lange es noch dauert, bis der angerufene Abschleppwagen kommt, könnte die Intuition helfen. Oft sind die intuitiven Antworten auf diese Fragen stimmig. Ich habe dies häufig erlebt. Die Intuition erschließt dir ein unmittelbares Wissen, das dir zur Verfügung steht, wenn die Möglichkeiten deines Verstandes zu begrenzt sind.

Meine persönliche Erfahrung mit der Intuition

Seit mehreren Jahren mache ich die Erfahrung, immer mehr vom logischen Planen und Strukturieren wegzukommen. Natürlich plane ich auch weiterhin, Struktur halte ich nach wie vor für wichtig. Doch das ist eben nicht alles. Sehr häufig und immer öfter erlebe ich in meinen Seminaren und Coachings, dass ich vom Konzept abweiche und plötzlich etwas sage oder tue, was mich selbst überrascht. Meistens ist es etwas, was gut passt und in der Situation hilfreich und stimmig ist.
Auch in Alltagssituationen, wie oben beschrieben, weiß ich manchmal plötzlich, was gleich geschieht oder wann etwas geschieht. Besonders dann wenn ich meine Intuition „anschalte“, sie direkt befrage.
Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Es gibt Zeiten, in denen habe ich mehr Zugang zur Intuition und auch solche, wo der Kontakt unterbrochen oder geringer ist. Das ist dann für mich ein Signal, wieder in meine eigene Mitte, ins Gleichgewicht, zu kommen. Denn wie gesagt: es gehört zum natürlichen Zustand jedes Menschen, intuitiv zu sein.

Sich der Intuition öffnen durch Leichtigkeit

Eine weitere Möglichkeit, der Intuition mehr Raum zu geben, ist es, spielerischer und leichter zu werden. Das geschieht, wenn du das innere Kind, den kreativen und spielerischen Teil in dir, mehr heraus lässt und betonst.
Als „Herzcoach“ habe ich immer wieder erlebt, das Teilnehmer an Seminaren, Workshops und Coachings intuitiver werden, wenn sie ihr einzigartiges Potenzial intensiver kennenlernen und spüren. Ich mache die Erfahrung, dass Menschen, die beschließen, auf ihr Herz zu hören, mehr lachen, spielen und tanzen, es so ganz nebenbei auch leichter haben, der eigenen Intuition mehr zu folgen.
Insbesondere das Lachen ist eine Möglichkeit, der Leichtigkeit und Lebensfreude mehr Platz zu verschaffen – und damit auch der Intuition.

Folge deiner Intuition!

Abschließend zwei kleine Übungsvorschläge: Wenn du morgens überlegst, was du heute anziehst, frage deine Intuition, welche Farbe, welches Kleidungsstück am besten passt. Folge dem und schau später am Tag, ob diese Eingebung stimmig war. Wenn du frühstückst, frage dich: was ist förderlich für mich zu essen / zu trinken? Lass deine Intuition statt deiner Gewohnheit sprechen, d.h. folge dem ersten Gedanken, der dir kommt. Das erscheint vielleicht simpel, doch es könnte ein Anfang sein.
Auch wenn sie dir auf manche Fragen sicherlich keine Antworten gibt (Lottozahlen, Aktienkurse etc.), ist die Intuition im übertragenen Sinne Gold wert und es lohnt sich, ihr zu folgen.

Copyright by Alex Bannes 2015